Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 238

Band 2 - Teil II - Von der Luft

Zweytes Bändchen.
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1Die Geschichte der Luftpumpe bis zur Smeatonschen, fin-53
2det man im IVten Bande des Karstenschen Lehrbegriffes der
3gesammten Mathematik.
4Endlich kam Smeaton und brachte die Luftpumpe zu einem
5hohen Grade von Vollkommenheit. Ihrer bediente sich Lichten-
6berg in seinen Vorlesungen, und sie wurde jedesmahl auseinander
7gelegt und Stück für Stück erklärt. Sie ist nach den von Nairne
8und Blunt dabey angebrachten Verbesserungen, nach der Vor-
9rede des Compendiums beschrieben. Auch Leiste zu Wolfenbüt-
10tel hat einige Verbesserungen zu dieser Luftpumpe angegeben.
11Doch die wichtigsten unstreitig haben Hurter und Haass, jener
12ein Schweizer, dieser ein Deutscher, angebracht. Auch die Schra-
13dersche Luftpumpe – mit metallenen Kugelventilen ist nur eine
14Verbesserung der Smeatonschen.
15Die Cuthbersonsche Luftpumpe | ohne Hähne und Ventile,54
16wie sie ihr Erfinder Johann Cuthberson, ein geschickter engli-
17scher Mechaniker zu Amsterdam – nennt, sucht durch Stöpseln,
18den gewünschten Endzweck einer Luftpumpe zu erreichen. Prof.
19Succov zu Heidelberg hat davon eine gute Beschreibung geliefert.
20In den neuern Zeiten wollte man sich statt des Emboli, des
21Quecksilbers bedienen. Baader, ein Arzt zu München, hat dieß
22zuerst angegeben. Es wird (Fig. 9.) bey offnem Hahn a (der, wie
23bey der Senguerdschen Luftpumpe doppelt durchbohrt ist) und
24verschlossenem Hahn b, in den Trichter A so lange Quecksilber
25gegossen, bis sich nach hydrostatischen Grundsätzen, die beyden
26Röhren und das Gefäß B damit füllt. Nun wird der Hahn a
27geschlossen, der Hahn b geöffnet; das Quecksilber in dem Gefäße
28B und in der an demselben befindlichen 32 Zoll langen Röhre
29fließt zur Oeffnung b so lange heraus, bis es bis d gefallen ist, |
30wo die Federkraft der verdünnten Luft über d zugleich mit der55
31Quecksilbersäule de dem Drucke der Atmosphäre das Gleichge-
32wicht hält; die in der Glocke C befindliche Luft breitet sich durch
33die Röhre c in das Gefäß B und die darunter befindliche Röhre
34aus, – und wird folglich verdünnt. Wird nun das ausgeflossene
35Quecksilber, auf die vorige Art wieder in den Trichter A gegossen,
36und dieß öfter wiederhohlt: so wird die Luft in der Glocke immer
37mehr verdünnt oder ausgepumpt. – Weil das beständige Abzapfen
38und Wiedereingießen des Quecksilbers sehr beschwerlich war: so
39erfand Baader noch einen Mechanismus, daß man die unter dem
40Trichter A befindliche Röhre, niederlassen kann, so daß dieselbe
41in die Lage D zu liegen kömmt.

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243788 Personenregister ~ Baader, Joseph Anton Ignatz (von) ~ Luftpumpe. 21696 2 238 39 kapitalis Baader siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Blunt, Thomas ~ L.s große Luftpumpe. 21522 2 238 8 kapitalis Blunt siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Cuthbertson, John ~ Luftpumpe. 11650 2 238 15-16 kapitalis Cuthbersonsche Johann Cuthberson siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Erxleben, Johann Christian Polykarp ~ Schriften ~ Anfangsgründe der Naturlehre ~ Vorreden. 15845 2 238 8-9 Vor- rede des Compendiums siehe Gesamtregister.
0 243788 Sachregister ~ Luftpumpe ~ Geschichte. 3613 2 238 1 Geschichte der Luftpumpe siehe Gesamtregister.
0 243788 Sachregister ~ Luftpumpe ~ hydrostatische (mit Quecksilber). 11655 2 238 20-41 1 In den neuern Zeiten wollte man sich statt des Emboli, des Quecksilbers bedienen. Baader, ein Arzt zu München, hat dieß zuerst angegeben. Es wird (Fig. 9.) bey offnem Hahn a (der, wie bey der Senguerdschen Luftpumpe doppelt durchbohrt ist) und verschlossenem Hahn b, in den Trichter A so lange Quecksilber gegossen, bis sich nach hydrostatischen Grundsätzen, die beyden Röhren und das Gefäß B damit füllt. Nun wird der Hahn a geschlossen, der Hahn b geöffnet; das Quecksilber in dem Gefäße B und in der an demselben befindlichen 32 Zoll langen Röhre fließt zur Oeffnung b so lange heraus, bis es bis d gefallen ist, | wo die Federkraft der verdünnten Luft über d zugleich mit der 55 Quecksilbersäure de dem Drucke der Atmosphäre das Gleichge- wicht hält; die in der Glocke C befindliche Luft breitet sich durch die Röhre c in das Gefäß B und die darunter befindliche Röhre aus, – und wird folglich verdünnt. Wird nun das ausgeflossene Quecksilber, auf die vorige Art wieder in den Trichter A gegossen, und dieß öfter wiederhohlt: so wird die Luft in der Glocke immer mehr verdünnt oder ausgepumpt. – Weil das beständige Abzapfen und Wiedereingießen des Quecksilbers sehr beschwerlich war: so erfand Baader noch einen Mechanismus, daß man die unter dem Trichter A befindliche Röhre, niederlassen kann, so daß dieselbe in die Lage D zu liegen kömmt. siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Haas, Jakob Bernhard ~ Luftpumpe. 11693 2 238 11 kapitalis Haas siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Hurter, Johann Heinrich ~ Luftpumpe. 1203 2 238 11 kapitalis Hurter siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Karsten, Wenzeslaus Johann Gustav ~ Schriften ~ Lehrbegriff der gesamten Mathematik (1767–1777 u.ö.) ~ Th. 4: Die Mechanik der festen Körper (1769). 5975 2 238 2-3 IVten Bande des Karstenschen Lehrbegriffes der gesammten Mathematik. siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Leiste, Christian ~ Luftpumpe. 21697 2 238 9 kapitalis Leiste siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Vorlesung/Kolleg ~ Experimentalphysik ~ Luftpumpe. 21663 2 238 5-6 kapitalis Lichten- berg siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Instrumente ~ zu Abschnitt 7: Luft ~ Luftpumpe (Nr. 94). 17987 2 238 5-9 Ihrer bediente sich Lichten- berg in seinen Vorlesungen, und sie wurde jedesmahl auseinander gelegt und Stück für Stück erklärt. Sie ist nach den von Nairne und Blunt dabey angebrachten Verbesserungen, nach der Vor- rede des Compendiums beschrieben. siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Nairne, Edward ~ L.s große Luftpumpe. 21521 2 238 7 kapitalis Nairne siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Schrader, Johann Gottlieb Friedrich ~ Luftpumpe. 21698 2 238 12-13 kapitalis Schra- dersche siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Senguerd, Wolferd ~ Luftpumpe. 11643 2 238 23 kapitalis Senguerd siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Smeaton, John ~ Luftpumpe. 1146 2 238 1 kapitalis Smeatonschen siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Smeaton, John ~ Luftpumpe. 1146 2 238 4-14 kapitalis Smeaton Smeatonschen siehe Gesamtregister.
0 243788 Personenregister ~ Suckow, Georg Adolf ~ Übersetzer ~ [1788] Cuthbertson, Description of an improved air-pump (1787). 21700 2 238 19 kapitalis Succov siehe Gesamtregister.
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Abbildungen

Digitalisate

024378822382201tafelVNat_2gamn_tafeln-2-1.jpgFig. 9. Bändchen 2, Tafel 1 (Figur 9)
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