Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 255

Band 2 - Teil II - Von der Luft

VII. Von der Luft. §. 236.
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1Man hat diesen Luftarten erstaunlich viele Nahmen gegeben.96
2Das Sauerstoffgas, oder die dephlogistisirte Luft – wie es Lich-
3tenberg immer aus langer Angewöhnung nannte – hat allein
4dreyzehn Nahmen. Hier kömmt nun wieder die Terminologie der
5französischen Chemiker recht wohl zu statten. Ohne sie müßte
6man immer ein kleines Lexikon zur Hand haben. Welches Nah-
7mens sich auch immer ein Schriftsteller für eine Luftart bediene:
8so setzt er auch den französischen hinzu; und da ist man sogleich
9im Reinen. In der deutschen Sprache, fangen die in der Tabelle
10angeführten Benennungen an, die gangbaresten zu werden: nur
11daß noch häufig für Sauerstoffgas dephlogistisirte Luft; für Schwe-
12fel-Wasserstoffgas, hepatische Luft; für Wasserstoffgas, inflam-
13mable Luft; für Kohlenstoffsaures Gas, fixe Luft, und für Stick-
14stoffgas, phlogistisirte Luft vorkommt.
15Wie wichtig eine nähere Untersuchung dieser Luftarten sey, ist97
16wohl kaum nöthig anzuführen. – »Durch sie – sagt Lichtenberg
17im Erxlebenschen Compendio – haben wir erst unsere eigene
18Luft recht kennen gelernt, ganz neue Aufschlüsse über die Natur
19des Feuers bekommen, neue Verhältnisse der Thiere und Pflanzen
20gegen einander entdeckt, neue und sehr einfache Wege gefunden,
21die feurigen Erscheinungen in der Natur zu erklären, des Lichts
22nicht zu gedenken, das durch sie unsere Kenntniß der Körper
23überhaupt erhalten hat, da wir nun sehen, wie durch eine ganz
24leichte Operation feste Körper in für sich permanente, elasti-
25sche Flüssigkeiten, und umgekehrt, elastische, für sich perma-
26nente Flüssigkeiten in feste Körper verwandelt werden können,
27ein Prozeß, wovon wahrscheinlich die Natur sehr häufig in ihrer
28Haushaltung Gebrauch macht. Man ist durch sie der Kenntniß
29der | eigentlichen Ursache der Brennbarkeit um ein merkliches98
30näher gekommen; auf ihre verschiedenen spezifischen Schweren
31sowohl, als Elastizitäten, gründen sich Maschienen, mit denen
32man die Luft beschifft hat u.s.w.«
33Ehe man zur nähern Untersuchung dieser Luftarten übergeht,
34muß man sich mit dem Manövre bekannt machen, dessen man
35sich beym Umgießen derselben bedient. – In einem Glase ist atmo-
36sphärische Luft. Will man Wasser hineingießen, so verfährt man
37auf die bekannte Art. Man darf nicht dafür sorgen, daß das Glas
38vorher von der atmosphärischen Luft leer gemacht werde, um
39dem Wasser Platz zu machen; denn die Luft, weil sie 800 Mahl
40leichter ist, als das Wasser, strömt von sich selbst über, sobald die-
41ses in das Glas gegossen wird. – So ist es schon nicht, wenn man in

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 243805 Sachregister ~ Chemie ~ Nomenklatur ~ Luftarten. 21771 2 255 1 1 Man hat diesen Luftarten erstaunlich viele Nahmen gegeben. siehe Gesamtregister.
0 243805 Sachregister ~ Chemie ~ antiphlogistische (französische, neue). 15834 2 255 4-5 Terminologie der französischen Chemiker siehe Gesamtregister.
0 243805 Personenregister ~ Erxleben, Johann Christian Polykarp ~ Schriften ~ Anfangsgründe der Naturlehre. 1048 2 255 17 kapitalis Erxlebenschen siehe Gesamtregister.
0 243805 Verweise ~ Kompendium (31784) ~ § 236 Zusätze. 29689 2 255 16-17 sagt Lichtenberg im Erxlebenschen Compendio siehe Gesamtregister.
0 243805 Sachregister ~ Luftarten ~ Nutzen ihrer Kenntnis. 3586 2 255 15-32 Wie wichtig eine nähere Untersuchung dieser Luftarten sey, ist 97 wohl kaum nöthig anzuführen. – »Durch sie – sagt Lichtenberg im Erxlebenschen Compendio – haben wir erst unsere eigene Luft recht kennen gelernt, ganz neue Aufschlüsse über die Natur des Feuers bekommen, neue Verhältnisse der Thiere und Pflanzen gegen einander entdeckt, neue und sehr einfache Wege gefunden, die feurigen Erscheinungen in der Natur zu erklären, des Lichts nicht zu gedenken, das durch sie unsere Kenntniß der Körper überhaupt erhalten hat, da wir nun sehen, wie durch eine ganz leichte Operation feste Körper in für sich permanente, elasti- sche Flüssigkeiten, und umgekehrt, elastische, für sich perma- nente Flüssigkeiten in feste Körper verwandelt werden können, ein Prozeß, wovon wahrscheinlich die Natur sehr häufig in ihrer Haushaltung Gebrauch macht. Man ist durch sie der Kenntniß der | eigentlichen Ursache der Brennbarkeit um ein merkliches 98 näher gekommen; auf ihre verschiedenen spezifischen Schweren sowohl, als Elastizitäten, gründen sich Maschienen, mit denen man die Luft beschifft hat u.s.w.« siehe Gesamtregister.
0 243805 Sachregister ~ Luftarten ~ Handhabung. 21787 2 255 33-41 1 Ehe man zur nähern Untersuchung dieser Luftarten übergeht, muß man sich mit dem Manövre bekannt machen, dessen man sich beym Umgießen derselben bedient. – In einem Glase ist atmo- sphärische Luft. Will man Wasser hineingießen, so verfährt man auf die bekannte Art. Man darf nicht dafür sorgen, daß das Glas vorher von der atmosphärischen Luft leer gemacht werde, um dem Wasser Platz zu machen; denn die Luft, weil sie 800 Mahl leichter ist, als das Wasser, strömt von sich selbst über, sobald die- ses in das Glas gegossen wird. – So ist es schon nicht, wenn man in siehe Gesamtregister.
0 243805 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Vorlesung/Kolleg ~ Experimentalphysik ~ Luftarten. 21655 2 255 2-3 kapitalis Lich- tenberg siehe Gesamtregister.
0 243805 Personenregister ~ Lichtenberg, Georg Christoph ~ Biographisches ~ Herausgeber ~ Erxleben, Anfangsgründe der Naturlehre. 8311 2 255 16 kapitalis Lichtenberg siehe Gesamtregister.
1448959851713

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