Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 992

Band 2 - Teil V - Anhang. Ueber das barometrische Höhenmessen

Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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135. Noch weit bedeutender ist der Einfluß der Wärme auf die |
2Luft (24). Auch diese wird von jener ausgedehnt, und hie-513
3durch das Längenverhältniß zwischen der oftgenannten Luft-
4säule und Quecksilbersäule wirklich verändert. Die Luft-
5säule wird ja durch diese Ausdehnung entweder leichter oder
6schwerer;∗folglich kann sie der Quecksilbersäule nicht anders
7das Gleichgewicht halten, als daß auch diese, entweder leich-
8ter oder schwerer, mithin entweder kürzer oder länger wird,
9d.h. als daß das Barometer entweder fällt oder steigt. Nun die-
10ses Fallen oder Steigen des Barometers ereignet sich, ohne daß
11man darum in | dem Luftkreise entweder höher oder niedriger514
12gestiegen wäre – wie bisher immer vorausgesetzt ward –
13sondern einzig und allein durch den Einfluß der Wärme.
14Gleichwohl aber würde man daraus ein solches Höher- oder
15Niedrigergestiegen seyn folgern müssen. Und da denn dieß
16ganz falsch wäre, so bedarf es wieder einer Correktion, und
17man muß den erwähnten Einfluß der Wärme zu berech-
18nen, und von dem wirklichen Höher- oder Niedrigergestiegen
19seyn, abzusondern wissen. Das Erstere wird natürlich wieder
20durch die Erfahrung ausgemittelt, das Letztere ergiebt sich
21dann von selbst durch die Addition oder Subtraction.
2236. Auf das genaueste ist von den Physikern die Ausdehnung der
23Luft durch die Wärme (35) bestimmt, und auch hier weichen
24die Resultate ihrer Untersuchungen, nur sehr | wenig von ein-515
25ander ab. – Durch die sorgfältigsten Versuche fand Delüc,
26daß diese Ausdehnung der Luft, unter allen Umständen†für
27jeden Grad des Reaum. Thermometers, genau1215=0,00465
28deßjenigen ihres Volumens betrage, welches sie bey Null Grad
29einnimmt. Dieß giebt für jeden Fahrenh. Grad,1215·49=
3041935=148334=0,00206...; für jeden Centesimal Grad,1215·
3145=41075=126834=0,00372. Nach noch genauern Versu-
32chen, fand Gay Lüs|sac, daß jene Ausdehnung etwas mehr516
33und zwar für jeden Grad des Reaum. Thermometers1213=
340,00469 des genannten Volumens betrage. Dieß macht für

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

992 ∗ 
992
1Da nähmlich die Luft in keine unnachgebliche Röhre eingeschlossen ist,
2so weicht sie durch die Ausdehnung der Wärme zur Seite ab – und wird
3also leichter oder schwerer. Das Quecksilber steigt im ähnlichen Falle in
4die Höhe – und wird also länger oder kürzer. (25.)
anmerkung 242058
798319 244542 2
992 † 
992
1Die Luft mag nähmlich feucht oder trocken seyn.
anmerkung 242059
798320 244542 2

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244542 Personenregister ~ Deluc, Jean André (sen.) ~ Wärmeausdehnung ~ Luft. 29534 2 992 25 kapitalis Deluc siehe Gesamtregister.
0 244542 Personenregister ~ Fahrenheit, Daniel Gabriel ~ Thermometer. 12865 2 992 29 kapitalis Fahrenh. siehe Gesamtregister.
0 244542 Personenregister ~ Gay-Lussac, Louis Joseph. 342 2 992 32 kapitalis Gay Lüs | sac siehe Seite 1028. siehe Gesamtregister.
0 244542 Sachregister ~ Luft (Gas) ~ Ausdehnung durch Wärme. 3482 2 992 1-34 1 1 35. Noch weit bedeutender ist der Einfluß der Wärme auf die | Luft (24). Auch diese wird von jener ausgedehnt, und hie- 513 durch das Längenverhältniß zwischen der oftgenannten Luft- säule und Quecksilbersäule wirklich verändert. Die Luft- säule wird ja durch diese Ausdehnung entweder leichter oder schwerer; ∗ folglich kann sie der Quecksilbersäule nicht anders das Gleichgewicht halten, als daß auch diese, entweder leich- ter oder schwerer, mithin entweder kürzer oder länger wird, d.h. als daß das Barometer entweder fällt oder steigt. Nun die- ses Fallen oder Steigen des Barometers ereignet sich, ohne daß man darum in | dem Luftkreise entweder höher oder niedriger 514 gestiegen wäre – wie bisher immer vorausgesetzt ward – sondern einzig und allein durch den Einfluß der Wärme. Gleichwohl aber würde man daraus ein solches Höher- oder Niedrigergestiegen seyn folgern müssen. Und da denn dieß ganz falsch wäre, so bedarf es wieder einer Correktion, und man muß den erwähnten Einfluß der Wärme zu berech- nen, und von dem wirklichen Höher- oder Niedrigergestiegen seyn, abzusondern wissen. Das Erstere wird natürlich wieder durch die Erfahrung ausgemittelt, das Letztere ergiebt sich dann von selbst durch die Addition oder Subtraction. 36. Auf das genaueste ist von den Physikern die Ausdehnung der Luft durch die Wärme (35) bestimmt, und auch hier weichen die Resultate ihrer Untersuchungen, nur sehr | wenig von ein- 515 ander ab. – Durch die sorgfältigsten Versuche fand Delüc, daß diese Ausdehnung der Luft, unter allen Umständen † für jeden Grad des Reaum. Thermometers, genau 1215 = 0,00465 deßjenigen ihres Volumens betrage, welches sie bey Null Grad einnimmt. Dieß giebt für jeden Fahrenh. Grad, 1215 · 49 = 41935 = 148334 = 0,00206...; für jeden Centesimal Grad, 1215 · 45 = 41075 = 126834 = 0,00372. Nach noch genauern Versu- chen, fand Gay Lüs|sac, daß jene Ausdehnung etwas mehr 516 und zwar für jeden Grad des Reaum. Thermometers 1213 = 0,00469 des genannten Volumens betrage. Dieß macht für siehe Gesamtregister.
0 244542 Personenregister ~ Réaumur, René Antoine Ferchault de ~ Thermometer. 12885 2 992 27 kapitalis Reaum. siehe Gesamtregister.
aadfa44c997f11e3a911001fd0a13694

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