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seine Brenngläser A B, die einen Durchmesser von bis zu 4 Fuß hatten, so aus,
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daß sie auf einer im Brennpunkt befindlichen Glasscheibe C D ein kreisrundes
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Sonnenbild E erzeugten. Dann befestigte er mittels dreier Holzstäbe eine kleinere
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Sammellinse G F parallel zur großen in dem Abstand, bei dem die von der großen
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Linse konzentrierten Sonnenstrahlen genau die Kreisfläche der kleineren
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ausfüllten. Das so erzeugte Sonnenbild H war kleiner und die dort gesammelte
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Licht- und Wärmestrahlung entsprechend stärker konzentriert.
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Das Gestell war so konstruiert, daß dieses Brennglassystem genau der Sonne
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entgegen- und ihrem scheinbaren Lauf entsprechend nachgerichtet werden
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konnte. Die große Linse lag mit zwei Zapfen auf den Enden einer Gabel und
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konnte über das Schneckengetriebe H I gekippt werden. Die Gabel war um G
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horizontal drehbar in einem festen Stativ befestigt, vgl. die Abb. in Zahn, Oculus
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1702, 635:
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Die im Fokus konzentrierte Wärmemenge war so groß, daß (Tschirnhaus,
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Effecta 1691, 318 f.) nicht nur Eisen- und Kupferblech augenblicklich
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schmolzen, sondern auch Schiefer, Tonscherben und Bimsstein verglasten.
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Angeblich verwandelte sogar Gold sich in ein rubinrotes Glas („Aurum
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liquescens in vitrum colore rubinos referens redigetur.“, vgl. Macquer,
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Wörterbuch 1, 1788, 681).